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Achtklässler werden für Fake News sensiblisiert

Tote, Zerstörung und unendliches Leid in der Ukraine – diese Nachrichten dominieren zurzeit unsere Nachrichtensender. Allerdings sehen hier Nachrichten, die von russischen Sendern verbreitet werden, deutlich anders aus. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedlich man Informationen gestalten kann, je nachdem was Ziel und Zweck sein soll. Es zeigt aber auch, dass es extrem wichtig ist, Nachrichten nicht immer unreflektiert zu glauben oder unüberlegt zu verbreiten.

Obwohl schon vor Wochen organisiert, beschäftigten sich zwei 8. Klassen des Gymnasiums insofern mit einem topaktuellen Thema. „Fake News & Hate Speech“ war der Titel des Workshops, für den Herr Tobias Gäckle-Brauchler vom Kreismedienzentrum im Zollernalbkreis an das Gymnasium gekommen war. Zwei Schulstunde lang wurde den Schülerinnen und Schüler vor Augen geführt, wie schnell sich Nachrichten verbreiten und dabei oft zunehmend an Wahrheitsgehalt verlieren. Insbesondere die sozialen Netzwerke tragen dazu bei, dass Informationen oft unreflektiert und rasend schnell weitergeleitet werden. Problematisch ist dies unter anderem, da schockierende Nachrichten – die besonders gerne verschickt werden – Ängste schüren und möglicherweise unerwünschte Reaktionen hervorrufen können.

Die schnelle Verbreitung der Nachrichten ist aber nur ein Problem. Viel schlimmer ist die Tatsache, dass es sich häufig nur um Halbwahrheiten handelt oder um Nachrichten, die aus dem Gesamtkontext genommen, plötzlich eine ganz andere Bedeutung bekommen. Nicht selten handelt es sich auch um komplett gefälschte Nachrichten.

Wie leicht Nachrichten zu fälschen sind, wurde anhand verschiedener Berichte und Videos verdeutlicht, z.B. ein Bericht über die Amtseinführung von Obama und Trump und das dort anwesende Publikum. Gezeigt wurde auch eine „Schimpfrede“ von Obama, von der später aufgedeckt wurde, dass nur das Bildmaterial original war, während die Stimme von einem Schauspieler imitiert worden war.

Nachdem den Schülerinnen und Schülern diese Problematik bewusst war, ging es darum zu zeigen, woran man gefakte Nachrichten erkennt und wie man sich davor schützen kann. Hinweise auf falsche Nachrichten sind zum Beispiel Rechtschreibfehler oder verfälschte Logos. Bei Links ist darauf zu achten, dass diese immer mit https:// beginnen sollten, was die Sicherheit der Daten gewährleistet. Es hilft aber auch, die Quelle zu prüfen und dieselbe Nachricht über andere Quellen abzurufen. Herausfinden kann man außerdem, ob es Autoren oder Fotografen tatsächlich gibt.

Der Vortrag, der über 90 Minuten ging, war für die Achtklässler sehr interessant und sie waren beeindruckt, wie einfach es ist, Nachrichten zu fälschen. So steht der Kommentar eines Schülers wohl für den Eindruck vieler: „Krass, wie einfach alles gefakt werden kann“. Überrascht zeigten sich Einzelne auch von der Tatsache, „dass man mit dem Erstellen von Fake News Geld verdienen kann.“

Bleibt zu hoffen, dass die Eindrücke lange zurückbleiben und dazu anregen, Nachrichten – besonders über die sozialen Medien – mit mehr Vorsicht zu genießen und auch nicht immer sofort weiterzuleiten, wenn etwas besonders „krass“ erscheint.