Gleich an mehreren Tagen tummelten sich am Gymnasium Polizeibeamtinnen und – beamte, um die Schule bei ihrem alljährlichen Präventionsprogramm zu unterstützen.
Zunächst lag der Schwerpunkt bei den Jüngsten. Alle 5. Klassen wurden jeweils eine Doppelstunde zum Thema „Gefahren im Netz“ informiert. Die anwesenden Beamten arbeiten alle im Bereich der Prävention, was aber nicht bedeutet, dass sie nur in Zivil auftreten – im Gegenteil in Uniform und bewaffnet stand sie teilweise vor den Klassen und konnten so durchaus Eindruck schinden.
Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, was unter einem „Recht am eigenen Bild“ zu verstehen ist und warum es gefährlich sein kann, eigene Fotos zu posten. Auch auf das richtige Verhalten in den sozialen Netzwerken gingen die Polizeibeamten ein, sowohl in einem informativen Vortrag als auch, indem sie Fragen der Fünftklässler beantworten und so manchen Irrglauben richtigstellen konnten.
Doch nicht nur die Kinder wurden informiert. Die Internetprävention wird begleitet durch eine Abendveranstaltung für die Eltern, denn diese sind letztlich mitverantwortlich dafür, was ihre Kinder im Netz treiben. Die Polizei hielt für die ca. 80 Eltern nicht nur Informationen, sondern auch Tipps bereit, wie man Kindern einen vernünftigen Umgang mit dem Internet beibringt bzw. sie dabei unterstützt. Schließlich durften die Zuhörer auch noch Infobroschüren mit nach Hause nehmen, denn der Abend konnte nach zwei Jahren online nun wieder live stattfinden.
Schließlich stand für die Klassen 7 der sog. Cybermobbingtag an. Auch hier freuten sich alle Beteiligten, dass der einführende Vortrag vom Polizeibeamten Axel Heiner wieder direkt vor Ort für alle 7. Klassen gemeinsam stattfinden konnte. Durch die sehr informativen Ausführungen erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Bandbreite an nützlichen Tipps. Was ist eigentlich Cybermobbing? Wie kann ich mich dagegen wehren? Was kann die Polizei tun? Diese und andere Fragen wurde in der Präsentation beantwortet.
Zum Auftakt des Vormittags sahen alle Klassen außerdem den 45minütigen Film „Netzangriff“. Er handelt von einem Mädchen, das mitten im Schuljahr neu an eine Schule kommt und sein Handy verliert. Auf diesem befinden sich Fotos, die das Mädchen nur in Unterwäsche bekleidet zeigen. Die Fotos tauchen im Netz auf, was zu einer Reihe von Reaktionen führt. Der Film führt Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 eindrücklich vor Augen, welche Konsequenzen bestimmte Verhaltensweisen haben können und bietet damit gute Gesprächsanlässe. Auf Grundlage des Films erstellten die Schüler in Gruppen Plakate und übten kleine Rollenspiele ein.
Neben diesen Aktivitäten stand für jede Klasse noch ein Besuch der Polizei im Klassenzimmer an. Denn Axel Heiner war nicht nur für den Vortrag ans Gymnasium gekommen. Zusammen mit einer Kollegin des Referats Prävention der Polizei Reutlingen stand er in jeder der 7. Klassen jeweils eine Stunde Rede und Antwort. Die Fragen waren von den Schülerinnen und Schülern bereits im Vorfeld vorbereitet worden: Was kann ich tun, wenn andere von mir Sticker machen und diese herumschicken? Was passiert mit denen, die meine Fotos veröffentlichen? Die Jugendlichen interessierte aber auch, ob der Polizeibeamte schon mal angegriffen wurde oder schießen musste. Insgesamt war es ein sehr informativer und anregender Vormittag für die Schülerinnen und Schüler. Wenn sie jetzt noch etwas daraus gelernt haben, hat es sich auf alle Fälle gelohnt und der Cybermobbingtag wird weiterhin ein fester Bestandteil der Internetprävention am Gymnasium bleiben. Auch die Polizei befürwortet die Präventionsarbeit am Gymnasium sehr. Meist würden sie erst gerufen, wenn es bereits Probleme gebe. Das Gymnasium versucht durch die Prävention hier Schlimmeres zu verhindern und einer negativen Entwicklung entgegenzuwirken.