Spanier bzw. Katalanen sind aus dem Schulleben am Gymnasium fast nicht mehr wegzudenken. Seit Schuljahresbeginn halten sich immer wieder mehr oder weniger viele Schülerinnen und Schüler aus Lleida an der Schule auf und verbessern dabei ihre Kenntnisse über die deutsche Sprache und lernen Neues über die deutsche Kultur.
Ariadna Esquerra Labernia, Ainhoa Arenas Miguel und Íria París Mallafré hatten das Glück zwei Monate lang von Gastfamilien aufgenommen zu werden, die nicht nur für Unterkunft und Verpflegung sorgten, sondern sich auch sonst viele Gedanken machten, um den Aufenthalt für die Jugendlichen zum Erlebnis zu machen. Während ihres Aufenthalts nahmen die drei Mädchen am Unterricht teil, vor allem aber bekamen sie eigenen Deutschunterricht, der von Christine Stauß, die seit Beginn des Schuljahres für den Bereich „Deutsch als Zweit- bzw. Fremdsprache“ am Gymnasium zuständig ist, angeboten wurde. Hier konnten sie ihren Wortschatz und ihre Sprachkenntnisse erweitern.
Aber nicht nur Lernen stand auf dem Programm. Während des großen Austauschs hatten die Katalaninnen Gelegenheit, am Ausflugsprogramm der Großgruppe teilzunehmen. Dabei hatten sie Gelegenheit die Buch Hohenzollern, Tübingen und das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart zu besuchen. Vor allem aber führten Ausflüge mit den deutschen Gastfamilien die Katalaninnen in verschiedene Regionen. Unter anderem ging es nach Rottweil, Stuttgart, München aufs Oktoberfest und sogar bis nach Zürich oder an den Rheinfall in Schaffhausen.
Während ihres Aufenthalts erkannten die jungen Menschen immer wieder Unterschiede zwischen den Kulturen. Insbesondere die ganz anderen Essenzeiten und die fehlende Siesta – in Lleida werden zu dieser Zeit immer die Rollläden heruntergelassen – waren für sie zunächst eine Umstellung. Und dass hier das Wasser meist mit Kohlensäure getrunken und eher Vollmilchschokolade gegessen wird, mussten sie ebenfalls feststellen. Ansonsten hatten sie aber vor allem viel Spaß zusammen mit den deutschen Gastgebern und an der Schule.
Nach den zwei Monaten freuen sich die drei nun wieder auf zu Hause. Trotzdem gibt es Vieles, was sie vermissen werden. Die Natur rund um Hechingen hat es ihnen angetan, ihre Gastfamilie – zum Teil mir Haustieren – wird ihnen fehlen und überhaupt auch das Gymnasium. Sehr gut betreut fühlten sich die Schülerinnen durch Frau Isabelle Hiller, die seit diesem Schuljahr für internationale Begegnungen am Gymnasium zuständig ist und außerdem das Erasmus + Programm betreut. Dies hat auch in diesem Fall dazu beigetragen, dass der Austausch für die Teilnehmenden sehr kostengünstig war, da die Schule in Lleida ebenfalls ihre Begegnungen mit Erasmus + finanzieren kann, was sicher mit ein Grund dafür ist, dass bereits neue Katalanen das Haus bevölkern. Denn es gab gewissermaßen einen fliegenden Wechsel: In der letzten Woche des Aufenthalts der drei Mädchen kamen dazu die Schülerin Lidia Alfaro Calvente und der Schüler Ziad El Harbili El Badaoui. Sie werden fünf Wochen an der Schule weilen und kurz vor Weihnachten in die Heimat zurückfliegen. Erfreulicherweise konnten neue Gastfamilien gefunden werden, die die beiden Katalanen bei sich aufgenommen haben und sich mit Sicherheit ebenfalls sehr gut um deren Wohl kümmern werden. Das Gymnasium ist sehr dankbar, dass sich die Suche nach Gastfamilien – nach Anfangsschwierigkeiten – unkompliziert gestaltet hat und sich die Familien Oberdörfer, Fischer, Maute, Gehrmann und Flögel bereit erklärt haben, Jugendliche für einen längeren Zeitraum bei sich aufzunehmen. Nicht zuletzt ist es auch für die aufnehmenden Familien in der Regel eine Bereicherung, denn auch sie lernen etwas über ein anderes europäisches Land und tragen zur Völkerverständigung bei. Genau dies ist auch der Ansatz von Erasmus und der Grund, warum so großzügig Gelder zur Verfügung gestellt werden. Der Aufenthalt der Katalanen könnte so auch bei der deutschen Schülerschaft des Gymnasiums dazu führen, sich auf den Weg zu machen und Europa durch einen Aufenthalt an einer Schule in einer Gastfamilie auf ganz andere Weise besser kennenzulernen. An den Mitteln und einer guten Betreuung soll es nicht liegen, nur der eigene Mut und Initiative sind gefragt.