Bereits seit Januar lief das Trailerprojekt in den Englischkursen der Jahrgangsstufe 11. In Gruppen von vier bis sechs Schülerinnen und Schülern beschäftigten sich die Kurse mit insgesamt fünf verschiedenen englischen Dramen, die als Grundlage für die Erstellung von Trailern dienten. Bevor sie in die eigentliche Gruppenarbeit starteten, bekamen sie von ihren Lehrerinnen und Lehrern Handwerkszeug an die Hand, um sich Stück für Stück an die Erstellung ihres Trailers heranzuarbeiten. Schnell stürzten sich die Gruppen in die Arbeit und entwickelten dabei viefältige kreative Ideen, sodass schließlich insgesamt 14 Trailer entstanden waren. Neben „Man of the Moment“ von Alan Ackbourn wurden bearbeitet „The Effect“ von Lucy Pebble, „Bodies“ von Vivienne Franzmann, „Artefacts“ von Mike Bartlett und „The Nether“ von Jennifer Haley – alles moderne Stücke, in denen es zum Beispiel um unerfüllte Kinderwünsche oder Missbrauch im Netz ging.
Dem Lehrerteam, bestehend aus Cornelius Hoffmann, Kornelia Köhler, Birgit Leibold und Jochen Müller, stand nun die schwierige Aufgabe bevor, die Trailer zu bewerten und zu entscheiden, wer für welchen Oscar nominiert werden und wer ihn schließlich erhalten sollte. Eine Woche vor der Abendveranstaltung wurden die mit Spannung erwartete Nominierungen bekannt gegeben.
Am Mittwoch war es endlich so weit und knapp 70 Schülerinnen und Schüler feierten eine glamouröse Oscarnacht in der festlich geschmückten und in Gold erstrahlenden Aula des Gymnasiums.
Nach dem Einmarsch über den roten Teppich wurden sie dort vom Lehrerteam mit einer gemeinsamen Begrüßungsrede willkommen geheißen – selbstverständlich auf Englisch, was zumindest auf der Bühne die Sprache des Abends war. In zwei Blöcken waren die Trailer auf der großen Leinwand zu sehen, die alle mit viel Applaus bedacht wurden. In zwei Pausen konnten sich Akteure so wie die wenigen Gäste am reich gedeckten Buffet stärken, das die Schülerinnen und Schüler mit vielen Leckereien selber gestaltet hatten. Außerdem war das neue gebildete Film- und Fototeam der Schule am Start, wodurch die Jugendlichen Gelegenheit hatten, sich in ihrer Abendrobe fotografieren zu lassen – ein Angebot, von dem reichlich Gebrauch gemacht wurde. In der zweiten Pause wartete außerdem ein Pausenact auf das Publikum. Überraschend sang Englischlehrerin Birgit Leibold „Calm after the storm“ von The Common Linnets – ein Auftritt, für den sie viel Applaus und einen Blumenstrauß erhielt.
Den Höhepunkt des Abends stellte die Verleihung der Oscars dar. Neben den Schauspielern in Haupt- und Nebenrollen gab es Oscars für die beste Kamera, die besten Kostüme, das beste Setting, Spezialeffekte und natürlich für den besten Trailer. Nach der jeweilige Laudiatio – gehalten vom Lehrerteam im Wechsel – hieß es neunmal „And the Oscar goes to …“. Ein goldener Umschlag wurde von einem assistierenden Schülerpaar geöffnet und die Preisträger verlesen.
Als beste Schauspieler wurden Vincent Ebisch (Hauptrolle) und Jannis Wien (Nebenrolle) ausgezeichnet, als beste Schauspielerinnen konnten Carlotta Hochadel (Hauptrolle) und Dana Geiger (Nebenrolle) glänzen. Den Oscar für den besten Trailer räumte das Drama „The Effect“ von Lucy Pebble ab, in dem es um ein medizinisches Experiment geht. Viel Mühe hatten sich die Preisträger mit ihren auf Englisch gehaltenen Dankesrede gegeben, die sie ganz wie bei der echten Oscarverleihung unmittelbar nach dem Erhalten der Trophäe zum Besten gaben. Dank an Eltern, die eigene Gruppe und die Kurslehrer wurde geäußert und auch Freude über den Preis.
Am Schluss konnten immerhin 28 Schülerinnen und Schüler mit einer Trophäe nach Hause gehen. Aber auch ohne diese schließlich in den Händen zu halten, waren sich wohl alle einig, dass der Abend gelungen war. Gemeinsam wurde aufgeräumt und die Aula von ihrer goldenen Hülle befreit, um sie wieder in ihren Normalzustand zurückzuversetzen.