Kein ungewöhnliches Bild stellen Polizeibeamte am Gymnasium dar, unterstützen sie die Schule doch in vielen Bereichen der Prävention und Sicherheit. Nachdem erst vor zwei Wochen der Verkehrssicherheitstag für die Klassen 9 stattgefunden hatte, waren die Polizeibeamtinnen und – beamten nun gleich mehrere Tage vor Ort, um das alljährliche Präventionsprogramm durchzuführen.
Zunächst lag der Schwerpunkt bei den Jüngsten. Alle 5. Klassen wurden jeweils eine Doppelstunde zum Thema „Gefahren im Netz“ informiert. Die anwesenden Beamten arbeiten alle im Bereich der Prävention, was aber nicht bedeutet, dass sie in Zivil auftreten – im Gegenteil in Uniform und bewaffnet standen sie vor den Klassen und konnten so durchaus Eindruck schinden. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, was unter einem „Recht am eigenen Bild“ zu verstehen ist und warum es gefährlich sein kann, eigene Fotos zu posten. Auch auf das richtige Verhalten in den sozialen Netzwerken gingen die Polizeibeamten ein, sowohl in einem informativen Vortrag als auch, indem sie Fragen der Fünftklässler beantworten und so manchen Irrglauben richtigstellen konnten.
Doch nicht nur die Kinder wurden informiert. Die Internetprävention wird begleitet durch eine Abendveranstaltung für die Eltern, denn diese sind letztlich mitverantwortlich dafür, was ihre Kinder im Netz treiben. Dass sie bereit sind, diese Verantwortung auch zu übernehmen, zeigten die ca. 80 sehr interessierten Eltern, die nicht nur Informationen nützliche Informationen bekamen, sondern auch Tipps, wie man Kindern einen vernünftigen Umgang mit dem Internet beibringt bzw. sie dabei unterstützt. Schließlich durften die Zuhörer auch noch Infobroschüren mit nach Hause nehmen.
Schließlich stand für die Klassen 7 der sog. Cybermobbingtag an. Der Vormittag begann mit einem sehr informativen Vortrag, in dem die die Schülerinnen und Schüler eine Bandbreit an nützlichen Tipps erhielten. Was ist eigentlich Cybermobbing? Wie kann ich mich dagegen wehren? Was kann die Polizei tun? Diese und andere Fragen wurde in der Präsentation beantwortet. Im Anschluss sahen alle Klassen den 45minütigen Film „Netzangriff“. Er handelt von einer Schülerin, die mitten im Schuljahr neu an eine Schule kommt und ihr Handy verliert. Auf diesem befinden sich Fotos, die das Mädchen nur in Unterwäsche bekleidet zeigen. Die Fotos tauchen im Netz auf, was zu einer Reihe von Reaktionen führt. Der Film führt Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 eindrücklich vor Augen, welche Konsequenzen bestimmte Verhaltensweisen haben können und bietet damit gute Gesprächsanlässe. Auf Grundlage des Films erstellten die Schüler in Gruppen Plakate und übten kleine Rollenspiele ein. Neben diesen Aktivitäten stand für jede Klasse noch ein Besuch der Polizei im Klassenzimmer an. Denn Axel Heiner war zusammen mit mehreren Kolleginnen und Kollegen des Referats Prävention der Polizei Reutlingen – nach Hechingen gekommen, um am Gymnasium jeweils eine Stunde jeder Klasse Rede und Antwort zu stehen. Die Fragen waren von den Schülerinnen und Schülern bereits im Vorfeld vorbereitet worden: Was kann ich tun, wenn andere von mir Sticker machen und diese herumschicken? Was passiert mit denen, die meine Fotos veröffentlichen? Die Jugendlichen interessierte aber auch, ob der Polizeibeamte schon mal angegriffen wurde oder schießen musste. Insgesamt war es ein sehr informativer und anregender Vormittag für die Schülerinnen und Schüler. Und es hat sich erneut gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Präventionsarbeit ein fester Bestandteil im Unterrichtalltag des Gymnasiums ist. Dies sieht auch die Polizei so. Meist würden sie erst gerufen, wenn es bereits Probleme gebe. Das Gymnasium versucht durch die Prävention hier Schlimmeres zu verhindern und einer negativen Entwicklung entgegenzuwirken.