Gleich an drei Tagen war diese Woche ein Polizeiaufgebot am Gymnasium, aber nicht um illegale Machenschaften zu regeln, sondern um die Internetprävention zu begleiten, die am Gymnasium seit vielen Jahren mit der Unterstützung durch die Polizei in verschiedenen Klassenstufen betrieben wird.
Zu Beginn der Woche fand in allen 5. Klassen jeweils eine Doppelstunde zum Thema „Gefahren im Netz“ statt. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, was unter einem „Recht am eigenen Bild“ zu verstehen ist und warum es gefährlich sein kann, eigene Fotos zu posten. Auch auf das richtige Verhalten in den sozialen Netzwerken gingen die Polizeibeamten ein, sowohl in einem informativen Vortrag als auch, indem sie Fragen der Fünftklässler beantworten, die recht ehrfürchtig reagieren, wenn zwei Polizisten bewaffnet und in Uniform vor ihnen stehen. Doch nicht nur die Kinder werden informiert, die Internetprävention wird begleitet durch eine Abendveranstaltung für die Eltern, denn diese sind letztlich mitverantwortlich dafür, was ihre Kinder im Netz treiben. Die Polizei hält nicht nur Informationen, sondern auch Tipps bereit, wie man Kindern einen vernünftigen Umgang mit dem Internet beibringt bzw. sie dabei unterstützt.
Der Vortrag musste bereits zum zweiten Mal online stattfinden, da eine so große Elternschaft momentan nicht in die Schule kommen darf. Gut besucht war der Abend dennoch und immerhin konnten die Eltern von zu Hause aus dem Vortrag ohne Maske im Warmen sitzend folgen.
Am Donnerstag stand für die Klassen 7 der sog. Cybermobbingtag an. Auch hier musste auf die Coronaverordnung Rücksicht genommen werden, und anstatt den einführenden Vortrag von Axel Heiner für alle in der Aula abzuhalten, wurde dieser in die einzelnen Klassenzimmer gestreamt. Jede Klasse konnte so für sich den sehr informativen Ausführungen lauschen und erhielt eine Bandbreite an nützlichen Informationen. Was ist eigentlich Cybermobbing? Wie kann ich mich dagegen wehren? Was kann die Polizei tun? Diese und andere Fragen wurde in der Präsentation beantwortet. Im Anschluss sahen alle Klassen in ihrem Klassenzimmer den 45minütigen Film „Netzangriff“. Er handelt von einem Mädchen, dass mitten im Schuljahr neu an eine Schule kommt und sein Handy verliert. Auf diesem befinden sich Fotos, die das Mädchen nur in Unterwäsche bekleidet zeigen. Die Fotos tauchen im Netz auf, was zu einer Reihe von Reaktionen führt. Der Film führt Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 eindrücklich vor Augen, welche Konsequenzen bestimmte Verhaltensweisen haben können und bietet damit gute Gesprächsanlässe. Auf Grundlage des Films erstellten die Schüler in Gruppen Plakate und übten kleine Rollenspiele ein.
Neben diesen Aktivitäten stand für jede Klasse noch ein Besuch der Polizei im Klassenzimmer an. Denn Axel Heiner war zusammen mit den Kollegen David Kohler und Kim Klinghammer – alle vom Referat Prävention der Polizei Balingen – während der Filmvorführung nach Hechingen gefahren, um am Gymnasium jeweils eine Stunde jeder Klasse Rede und Antwort zu stehen. Die Fragen waren von den Schülerinnen und Schülern bereits im Vorfeld vorbereitet worden: Was kann ich tun, wenn andere von mir Sticker machen und diese herumschicken? Was passiert mit denen, die meine Fotos veröffentlichen? Die Jugendlichen interessierte aber auch, ob der Polizeibeamte schon mal angegriffen wurde oder schießen musste. Insgesamt war es ein sehr informativer und anregender Vormittag für die Schülerinnen und Schüler. Wenn sie jetzt noch etwas daraus gelernt haben, hat es sich auf alle Fälle gelohnt und der Cybermobbingtag wird weiterhin ein fester Bestandteil der Internetprävention am Gymnasium bleiben – etwas, was auch die Polizei sehr befürwortet und deswegen gleich zu Beginn erklärte, dass es kaum Schulen gebe, die eine so vorbildliche Internetprävention betrieben wie das Gymnasium. Meist würden sie erst gerufen, wenn es bereits Probleme gebe. Das Gymnasium versucht durch die Prävention hier Schlimmeres zu verhindern und einer negativen Entwicklung entgegenzuwirken.